Über Joe Zawinul könnte man wahrscheinlich ein eigenes Blog füllen. Der österreichische Komponist und Musiker gilt in Fachkreisen als einer der größten Innovatoren im Bereich der Elektrifizierung des Keyboard-Spiels. Jazzhistoriker erwähnen neben seinem Einfluss bei Julian Cannonball Adderley vor allem jene entscheidende Phase bei der Entwicklung des Fusion-Stils, die er Ende der 1960er Jahre zusammen mit Miles Davis vorangetrieben hat. Während der 1970er Jahre feierte er mit der Band Weather Report seine größten kommerziellen Erfolge. Seit den 1990er Jahren entwickelte Zawinul mit seinem Ensemble, dem Zawinul Syndicate einen unverkennbaren Stil, der die Grenzen zwischen Jazz, Welt- und Tanzmusik auflöst. Laut eigener Aussage stammt der erste Hip-Hop-Beat von Joe Zawinul, er findet sich auf dem Weather-Report-Album Sweetnighter, im Stück 125th Street Congress.
Das Soloalbum The Rise and Fall of the Third Stream / Money in the Pocket aus dem Jahr 1968 kann ruhigen Gewissens als klassisches Jazzalbum bezeichnet werden und sollte in keiner gut sortierten Sammlung fehlen. Aber Vorsicht, es ist nicht möglich dieses Album „nebenbei“ anzuhören. Vielmehr bietet es sich für einen ruhigen Abend an, bei einem Glas Rotwein und idealerweise in einem bequemen Sofa kann man die einzelnen Stücke auf dieser CD wirklich geniessen.