Wenn man mit dem Namen auf Anhieb nichts anfängt ist dies nicht weiter schlimm, mir ging es genau so. Auf einem Podcast von Marc Mac stiess ich unlängst auf die beiden Mizell Brothers und sofort wusste ich womit ich es zu tun hatte. Ursprünglich arbeitete Alphonse Mizell unter dem Pseudonym „The Corporation“ bei Motown für die Jackson 5, und Larry produzierte Donald Byrds „Blackbyrd“ bei Blue Note. Dabei bewegten sich beide musikalisch aufeinander zu: vom Jazz zum Soul und umgekehrt. Bei Byrds Nachfolger „Street Lady“ arbeiteten die Brüder zum erstenmal zusammen – ihre Mischung aus funky Grooves, Jazz-Instrumentierung und griffigen Soul-Melodien begeisterte Fans aller drei Disziplinen und pushte das Album hoch in die Charts. Und auch heute noch können diese – damals oft als kommerziell verpönten – Produktionen begeistern. Was die Mizell Brothers geschaffen haben ist großartige Musik voller Energie, Funk, Jazz und Soul. Kein Wunder, dass Gilles Peterson sie im Jahr 2005 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet hat. Ich fürchte, dass ich meine MP3 Sammlung demnächst um einige Alben aus den 70er Jahren vergrössern muß. Noch eine interessante Information am Rande: Larry Mizell arbeitete als technischer Experte am Landemodul der Apollo Mission. Er war auch mit wissenschaftlichen Arbeiten an LCD Kristallen (heute in jedem Taschenrechner) befasst.