Heute hatte ich Gelegenheit bei einer Probefahrt mit dem seit kurzem auch in Europa erhältlichen Tesla Model S mitzufahren. Ein Freund von mir hatte im Internet von der Möglichkeit einer Probefahrt gelesen und sich kurzerhand angemeldet. Und da man zu einer Probefahrt auch noch einen Gast mitnehmen darf kam ich zu der Gelegenheit.
Trotz knapp fünf Metern Außenlänge und inklusive Rückspiegel fast 2,20 Meter Breite wirkt das Auto elegant, kompakt und sehr sportlich. Dabei ist es, dem Platz sparenden Elektroantrieb sei Dank, sehr alltagstauglich. Unter der vorderen Haube gibt es einen Kofferraum, und unter der weit öffnenden Schrägheckklappe einen zweiten.
Billig ist das Tesla-Model S nicht, in der empfehlenswerten Vollausstattung kann man mit einem Preis von rund 90.000 Euro rechnen. Man erhält dafür die Variante mit besonders hoher Reichweite, bis zu 500 Kilometer schafft das Model S mit dem erweiterten Akkupack. Nun, so lange durften wir leider nicht fahren, eine Runde um den Ring ging sich aber aus und obwohl der Tesla im Stadtgebiet natürlich nicht seine Kraft ausspielen konnte waren wir doch sehr von der enormen Beschleunigung (laut Datenblatt 4,4 Sekunden auf 100 km/h) begeistert.
Deren eigentliches Know-how ist nach Angaben des Verkäufers übrigens die Batteriesteuerung. Tesla greift für den Lithium-Ionen-Speicher auf gewöhnliche Zellen zurück, wie man sie in ähnlicher Form in Notebooks oder Smartphones findet. Mehrere Tausend davon sind im Wagenboden verbaut. Um den Besitzern wirklich jede Angst vor Verschleiß und Abnutzung zu nehmen, gewährt Tesla acht Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung. Sie gilt sogar, wenn der Kunde nicht regelmäßig bei den Inspektionsterminen auftaucht.
Bei einer prognostizierten Verdoppelung der Akkukapazität alle 5 Jahre und gleichzeitiger Halbierung der Preise für die Akkuzellen (derzeit machen sie fast 50% des Preises aus) kann man schon absehen wann Elektroautos auch für Normalverbraucher attraktiv werden. Bereits in 5-10 Jahren wird es wahrscheinlich performante und gleichzeitig normalpreisige Elektroautos geben, da bin ich ganz sicher.
Bedenkt man nun, dass das Tesla Model S erst der Anfang ist, sich also von diesem Punkt aus alle problematischen Parameter wie Gewicht, Preis und Infrastruktur zum Besseren entwickeln werden, dann sollten sich alle anderen Autohersteller schon heute Sorgen machen. So ein Auto entwickelt man nicht von einem Monat zum anderen, Tesla hat hier einen enormen technologischen Vorsprung.
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen einige Bilder zu machen die man hier in einem Album auf Flickr bewundern kann.