Liebe „Freundlinge“ auf Facebook. Es ist höchste Zeit für Veränderung! Schon seit längerem beschäftigen mich (nicht nur beruflich) die extrem negative Entwicklung von Facebook. Anfang des Jahres erschütterte der Skandal um die Datenweitergabe an Cambridge Analytica das Online-Netzwerk. Reaktionen aus dem Unternehmen blieben zunächst aus, halbherzige Entschuldigungen und Auftritte von Unternehmenschef Mark Zuckerberg vor dem US-Kongress und dem Europäischen Parlament machten es nicht besser. In Brüssel flüchtete Zuckerberg gar vor den kritischen Fragen der EU-Parlamentarier und stellte sich erst gar nicht den Fragen.
Die Umsetzung der gesetzlichen Änderungen, bedingt durch durch die europäische Datenschutzgrundverordnung wurden von Facebook dazu mißbraucht, um europäischen Nutzern die Gesichtserkennung ohne viel Aufhebens unterzujubeln. Und dann stellt sich noch heraus, dass Facebook-Apps für Android jahrelang Telefonanrufe und Kurznachrichten ihrer Nutzer protokollierten.
Diesen Herbst wurde bekannt, dass eine Sicherheitslücke bei Facebook den Zugriff auf Daten von rund 30 Millionen Nutzern ermöglichte. Erst in den letzten Tagen stellte sich heraus, dass Facebook auf auf die private Nachrichten von Facebook-Nutzern zugreifen konnte. Facebook musste eingestehen, mittels untergriffiger PR-Stragegien die Millionen kosteten Kritiker wie den Investor George Soros zu diskreditieren.
Seit dem größten Datenleck in der Geschichte des Unternehmens sackt die Facebook-Aktie ab, Aktionäre verklagen das Soziale Netzwerk. Laut Klageschrift habe Facebook sachlich falsche und irreführende Aussagen zur Firmenpolitik gemacht. Das Netzwerk hätte mitteilen müssen, dass Dritte Zugriff auf Millionen Daten erhalten haben. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hat nun laut der Washington Post Ermittlungen eingeleitet: Geklärt werden soll, ob Facebook die Daten tatsächlich selbst an Cambridge Analytica herausgegeben hat oder die Daten „nur gestohlen“ wurden wie Facebook behauptet.
Dass hunderte russische Trollfabriken im Zuge des Präsidentenwahlkampfs in den USA massiv Wählermanipulation betrieben haben, dass zuletzt der brasilianische Wahlkampf durch massiven Einsatz von manipulativen Nachrichten auf WhatsApp geschlagen wurde, dass der BREXIT zu einem erheblichen Teil auch mit Unterstützung von manipulativen Algorithmen auf Facebook erwirkt wurde zeigt, wie gefährlich dieses Massenmedium mittlerweile sein kann. Von der offenen Verbreitung von Hassbotschaften auch in der österreichischen Innenpolitik möchte ich gar nicht im Detail schreiben.
Ich bin sicher, dass ich etliche weitere Skandale in dieser kurzen Übersicht vergessen habe ….
Auch der WhatsApp-Mitbegründer Brian Acton schreibt auf Twitter: „It is time. #deletefacebook.“ Damit ruft er Facebook-Nutzer dazu auf, ihre Konten zu löschen – und etliche User pflichten ihm unter dem Hashtag #deletefacebook bei. Wer es noch nicht weiß: Der Messenger-Dienst WhatsApp gehört seit 2014 auch zu Facebook. Brian Acton arbeitete noch bis Herbst 2017 für das Unternehmen, mittlerweile ist er ausgeschieden und widmet sich verstärkt der Messenger-Alternative Signal. Am Rande erwähnt: Signal stellt eine sehr gute und datenschutzfreundliche Alternative zu WhatsApp dar. Ich nutze die App seit 2 Jahren und bin damit sehr zufrieden.
Wer will kann hier feststellen, wie sehr er bzw. seine Privatsphäre ausgehorcht wird: https://mewe.com/challenge
Was tun? Ich kann mich, da ich einige Seiten auf Facebook administriere, leider nicht so einfach abmelden. Ich habe mich daher entschlossen ab sofort und bis auf weiteres mein Facebook Konto nicht mehr privat zu verwenden. Sämtliche Benachrichtigungen sind deaktiviert und erreichen mich also nicht mehr. Ich vermeide es mein WhatsApp Konto zu verwenden, wann immer es möglich ist setze ich auf iMessage und Signal.
Alternativ dazu bin ich und auch schon zwei Dutzend „Freundlinge“ von Facebook jetzt aktiv auf MeWe präsent. In den letzten Tagen hab ich die Vorzüge dieses datenschutzfreundlichen Social Media Netzwerks schon zusammengefasst. Und ich würde mich sehr freuen Euch dort zu treffen. Weil Privacy is #Not4Sale
Hier findet Ihr mich auf MeWe: https://mewe.com/i/michaelmrak