Zusammenfassung des AI For Developing Countries Forum

Vom 17. bis 18. Juli 2024 fand in der UNO-City in Wien das AI for Developing Countries Forum statt. Es war mir eine Ehre, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, und ich möchte hier kurz den gemeinsam beschlossenen Consensus zusammenfassen:

Der Vienna Consensus betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Sektoren zur Förderung einer integrativen und nachhaltigen Entwicklung in Entwicklungsländern durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Es wurde vereinbart, dass sowohl staatliche als auch private Akteure gemeinsam daran arbeiten werden, entsprechende Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu erreichen und sicherzustellen, dass der technische Fortschritt durch KI allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere den verletzlichen, zugutekommt.

Ein zentrales Anliegen ist die verstärkte Stimme der Entwicklungsländer in der globalen KI-Governance. Multinationale Unternehmen und internationale Organisationen haben sich bereits verpflichtet, einen inklusiveren globalen Dialog zu unterstützen und sicherzustellen, dass Entwicklungsländer eine bedeutendere Rolle bei der Gestaltung der zukünftigen globalen KI-Landschaft spielen können.

Es wurde erkannt, dass die Überwindung der Kluft im Bereich der KI zwischen entwickelten und Entwicklungsländern eine Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen erfordert. Technologie-Transfer, Wissensaustausch und Kapazitätsaufbau wurden als essentielle Maßnahmen identifiziert, um einen fairen Zugang zu KI-Technologien zu gewährleisten.

Die Entwicklung dynamischer Regulierungsrahmen, die sowohl den Schutz öffentlicher Interessen als auch die Förderung von Innovationen gewährleisten, ist ein weiterer wichtiger Punkt. Viele Regierungen haben sich bereits verpflichtet, flexible und wirksame KI-Governance-Strukturen zu schaffen, während die Privatwirtschaft aktiv am politischen Entscheidungsprozess teilnimmt.

Der Einsatz von KI zur Friedensförderung und Konfliktlösung wurde ebenfalls betont. Technologieunternehmen sollen entsprechende Werkzeuge und Plattformen entwickeln, um diese Bemühungen zu unterstützen.

Die Bedeutung einer inklusiven globalen Kooperation in der KI-Governance wurde hervorgehoben, wobei die Bedürfnisse und Erwartungen der verletzlichsten Gruppen berücksichtigt werden sollen. Datenhoheit und ethische Rahmenbedingungen, die die Privatsphäre und nationalen Interessen respektieren, sind von zentraler Bedeutung. Es besonders betont, die Datenrechte der Entwicklungsländer zu schützen, um Datenkolonialismus und unfaire Ausbeutung zu vermeiden.

Die Förderung lokaler Innovation und Basisansätze in der KI-Governance und -Implementierung wurde als wichtig anerkannt. Entwicklungsländer sollen als aktive Schöpfer von KI-Technologie und nicht nur als deren Konsumenten fungieren.

Bildung und Kapazitätsaufbau im Bereich KI sind entscheidend. Regierungen und Privatsektor verpflichten sich zu gemeinsamen Anstrengungen in der Bildungsreform, Ausbildung und Investition in Ressourcen, um das „KI-Defizit“ zu überwinden und lokales KI-Talent zu fördern.

Ein menschzentrierter Entwicklungsansatz steht im Mittelpunkt, wobei Ethik, Transparenz und soziale Auswirkungen bei der Gestaltung, Entwicklung und Implementierung von KI priorisiert werden. KI soll beraten, aber nicht entscheiden, und sicherstellen, dass technologische Fortschritte letztlich allen Menschen zugutekommen.

Das dritte AI For Developting Countries Forum ist für den 27.-28. Januar 2025 geplant, unmittelbar im Anschluss an das Weltwirtschaftsforum, im Büro der Vereinten Nationen in Genf. Es wird mit einer Teilnahme von über 500 Experten und starker Partnerschaftsunterstützung von Antigua und Barbuda gerechnet. Ich werde sehr gerne, sofern möglich, wieder teilnehmen. Trefft das Forum doch auch punktgenau meine Agenda „responsible innovation“.