Falco wurde als Johann (Hans) Hölzel am 19.2.1957 in Wien Margareten geboren. Schon seine Geburt war eine kleine Sensation, war er der einzig Überlebende von Drillingen. Früh fällt seinen Eltern sein musikalisches Talent auf, worauf sie ihm einen *Stutzflügel* schenken und ihm zum Klavierunterricht schicken. Ein Professor der Akademie für Musik in Wien, nennt ihn „einen kleinen Amadeus“, weil er ein solch absolutes Gehör noch nicht erlebt hat. Nach der Trennung seiner Eltern wächst er unter Obhut seiner Mutter und Großmutter auf.
Mit 16 Jahren verläßt Hans die Schule, schlägt sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobs durchs Leben, um dann, während des Präsenzdienstes, die Baßgitarre als sein Instrument zu entdecken. Ein halbes Jahr auf dem Wiener Musikkonservatorium bestätigt Hans darin, Profimusiker zu werden. Er spielt in verschiedenen Bandprojekten (seine allererste Band heißt übrigens „Umspannwerk“) und versucht, in der Musikszene Westberlins Fuß zu fassen. 1977 beginnt sich Hans Hölzel, angeregt durch den DDR-Skispringer Falko Weisspflog, Falco zu nennen, und damit startet sein unaufhaltsamer Höhenflug.
Die Musikszene befindet sich in den späten 70ern im Umbruch. Die Punkexplosion schwappt von England nach Europa, jeder, der eine Gitarre halten kann, gründet eine Band. Gleichzeitig veröffentlicht Kultstar David Bowie, selbst inspiriert durch deutsche Bands wie „Kraftwerk“ und „Can“ seine innovative und einflußreiche „Berlin – Trilogie“. „Low“, „Heroes“ und „Lodger“. diese Platten lösen auch bei Hans Hölzel ein musikalisches Schlüsselerlebnis aus. Gleichzeitig dringen in die aufkeimende „Neue Deutsche Welle“- Zeit die ersten Rap-Töne und Grooves eines Kurtis Blow oder Grandmaster Flash, die auch einen sehr wichtigen Einfluß auf das Musikkonglomerat von Falco haben.
Zurück in Wien gründet Falco gemeinsam mit anderen Wiener Szenemusikern die Kommerzband „Spinning Wheel“, vor allem deshalb, um sich seine eigentliche „Passion“ leisten zu können, das „Erste Wiener Musiktheater“ (später „Hallucination Company“) Das exzentrische Rocktheater boomt Ende der 70er Jahre besonders in Wien. Die legendäre Chaotentruppe „Drahdiwaberl“ ist der nächste Schritt auf der Karriereleiter von Falco. Obwohl als Baßspieler eigentlich eher im Hintergrund der Band agierend, wird seine Solonummer „Ganz Wien“ bald zum Kulthit der New Wave Szene Wiens. Dieser Song erscheint später auch auf Falcos Album „Einzelhaft“. Kein österreichischer Titel brachte damals die Stimmung der frühen 80er Jahre besser auf den Punkt als „Ganz Wien“, er blieb fixer Bestandteil von Falcos Livekonzerten – die erste Nummer von Falco übrigens, die mit einem Radioverbot belegt werden sollte.
Markus Spiegel, Chef der damals einzigen im österreichischen Privatbesitz befindlichen Schallplattenfirma „GIG Records“, nahm „Drahdiwaberl“ und zeitglich Falco unter Vertrag. Spiegel: „Als ich Falco bei einem Drahdiwaberl-Konzert in den Wiener Sophiensälen erstmals mit seiner Nummer ,Ganz Wien‘ sah, war mir klar, daß ich ihn als Solokünstler unter Vertrag nehmen wollte. Falco hat auf mich einen einen ungeheuer charismatischen Eindruck hinterlassen.“
Markus Spiegel kontaktierte den sehr erfolgreichen Produzenten und Komponisten Robert Ponger.Damit ist der Grundstein für die Karriere des einzigen wirklichen Popstars Österreichs gelegt. Mit Falcos erste Single „Der Kommissar“ gelingt ihm schließlich auch der kommerzielle und internationale Durchbruch. Alle Cover-Versionen miteingerechnet, verkauft „Der Kommissar“ weltweit an die 7 Millionen Platten, in Frankreich allein 750.000 Stück. Auch die von Robert Ponger produzierte erste LP „Einzelhaft“ wird ein Riesenerfolg. Damit ist auch ein Quantensprung im dahinsiechenden Austropop vollzogen, die den Austropop dominierenden Kumpeltypen werden von einem coolen, überlebensgroßen, stilbewußten und urbanen Falco abgelöst.
Surftipp: http://www.falcoworld.net