Lupe Fiasco – Food & Liquor

Nein, er ist kein herkömmlicher Rapper. Er hat früher Hip Hop gehasst, weil das Genre Frauen erniedrigt. Er ist Muslim, trinkt keinen Alkohol, raucht nicht und Groupies sind für ihn tabu. Er trägt keine Goldkette, weil sie beim Skateboard fahren stört. Er ist Lupe Fiasco.

Auf Kanye Wests Kassenschlager „Late Registration“ darf Lupe auf dem Track „Toch The Sky“ hinters Mikro. Dabei bleiben seine Stimme und seine nicht ganz alltäglichen Reime auf Marvin Gaye-Bläsern hängen. Und als sich noch die Letzten fragen, wer dieser Typ im Kanye-Video ist, der sich mit Lines wie „I still feel as possessed as a gun charge“ die Metapher-Krone aufsetzt, arbeitet Lupe schon erfolgreich mit seinem ersten Album.

Als die Rap-Welt Anfang 2006 noch auf die Veröffentlichung des Debüts wartet, macht der Sportriese Reebok bereits Nägel mit Köpfen und verpflichtet Fiasco neben Mike Jones und Lil‘ Wayne für eine Street-Kampagne. Der Buzz köchelt weiter, doch die neu gewonnenen Fans schreien nach einem Album. Als sie im Sommer eine Rohversion von „Food & Liquor“ runterladen, wird es der Plattenfirma Atlantic zu brenzlig. Sie drängt zur Veröffentlichung, Lupe überarbeitet die gecrackte Version, und im September 2006 steht das Solodebüt inklusive Jay-Z-Auftritt und Neptunes-Beat in den Läden.

Das Album verkauft sich (zu Unrecht) schlecht, gerade 80.000 Stück gehen in der erste Woche über den Ladentisch. Lupe hat das Rennen um den (kommerziell) erfolgreichsten Rap-Newcomer 2006 gegen Young Dro und Jim Jones verloren, genießt unter Kollegen aber nach wie vor Respekt. Er konzentriert sich deshalb auch schon auf den Nachfolger „The Cool“, der bereits im Sommer 2007 erscheinen soll.

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