Sein Name ist mit der Radioshow „Worldwide“ untrennbar verbunden. Doch Gilles Peterson sollte Kennern und Liebhabern von Funk, Soul, Jazz, Fusion und anderen Sounds ohnehin ein Begriff sein, auch wenn sie sein Wirken nicht über den Äther verfolgen. Peterson hat sich im Laufe der Jahre zweifelsohne zu einer Institution in Sachen Musikgeschmack entwickelt.
Viele Stufen auf Petersons Karriereleiter zeigen von seinem Enthusiasmus. Anfang der 80er des vergangenen Jahrhunderts treibt Peterson sich in der Soulszene Südlondons herum und hört ausgiebig den Piratensender Radio Invicta. Kurz darauf startet er mit 17 Jahren einen eigenen illegalen Radiosender. Mit einem Mix aus Reggae, Soul, Funk, Jazz und Electro möchte er den Londonern gute Musik nahebringen. Der Zufall will es, dass die Betreiber des Senders Invicta nach einer Beschlagnahmung durch die örtlichen Behörden ein neues Sendegerät benötigen und deshalb bei Peterson vorstellig werden. Er zögert keine Sekunde und willigt ein. Im Gegenzug handelt Peterson für sich Sendezeit mit eigener Show heraus. Mit der Zeit macht er sich mit seinem Sound aus Funk, Jazz und Soul einen Namen. Außerdem arbeitet Peterson jeweils eine Zeitlang für die illegalen Radiostationen KJAZZ, Solar Radio sowie On Horizon, bis er beim öffentlich-rechtlichen BBC Radio London unterkommt und dort die Sendung Mad On Jazz moderiert.
1986 fällt beginnt in England das Fieber um Acidhouse. Als Chris Bangs eine von Peterson gespielte Rare Groove-Scheibe von Mickey And The Soul Generation in Anlehnung daran spaßeshalber als Acid-Jazz bezeichnet, hat dieser Sound erst einmal seinen Namen weg. 1988 gründet Peterson gemeinsam mit Eddie Pillar das Label Acid Jazz. Die Phonogram, mittlerweile im Universal-Konzern aufgegangen, tritt 1989 an ihn heran und man gründet die Tochtergesellschaft Talkin‘ Loud mit Peterson als A&R, von dessen Wirken in der Folge Acts wie Jamiroquai, The Brand New Heavies, Galliano, 4 Hero, Roni Size Reprazent, Courtney Pine, MJ Cole oder Young Disciples profitieren.
Mit Kiss FM findet sich Anfang der 90er ein neuer Arbeitgeber, bei dem er die sonntägliche Show ‚Worldwide‘ etabliert. 1998 wechselt Peterson dann mit seinem Format zurück zu BBC Radio 1. Dort ist die „Worldwide Show“ mittlerweile ein fixer Bestandteil des Programmes. „Worldwide“ wird weltweit auch über andere Radiostationen ausgestrahlt. Auf der Homepage von BBC1 kann die „Worldwide Show“ auch über das Internet gehört werden. Wenn man die Möglichkeit hat Radio FM4 zu hören bietet sich die Möglichkeit jeden Sonntag zwischen 17 und 19 Uhr – ein Fixpunkt meiner Radioplanung 🙂