„Aniara“ ist eine schwedische Sci-Fi Dystopie, die mich außerordentlich begeistert hat. Trotz des sicherlich nicht allzu großen Budgets ist sie qualitativ weit oben angesiedelt, atmosphärisch erdrückend und thematisch hochaktuell. Eine Parabel über eine Konsum getriebene Gesellschaft, die Verantwortung verweigert und sich nicht eingestehen will, dass zu einer Reise auch ein Ende gehört.
Zur Handlung: Die Geschichte spielt an Bord des Raumschiffes (auf Schwedisch „goldonder“ genannt) Aniara, eines riesigen Raumtransporters, welcher auf jeder Reise routinemäßig 8000 (wohlhabende) Emigranten von der Erde zum Mars transportiert, weil die Erde unter zerstörenden Umweltkatastrophen und Kriegen leidet. Auf einer dieser Reisen muss Aniara Weltraumschrott ausweichen, gerät außer Kurs, landet in einem Meteoritenschauer und verliert die Manövrierfähigkeit. Ansonsten bleibt das Schiff jedoch unbeschädigt und rast auf verändertem Kurs mit unverminderter Geschwindigkeit hinaus aus unserem Sonnensystem.
Die eigentliche Geschichte beginnt dann und erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte, ja schlußendlich über Millionen von Jahren. Ich kann diesem ungewöhnlichen Film, welcher auf einem Gedicht des schwedischen Schriftstellers Harry Martinson aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts basiert, sehr empfehlen. Völlig anderes als Star-Wars und Star-Trek ist er jedenfalls.