Über die Apple Watch sind mittlerweile eine Menge Berichte und Tests geschrieben worden, die überwiegende Anzahl der Reviews ist grundsätzlich positiv. Auch die technischen Daten sind bekannt. Ich möchte mich also auf meine persönlichen Eindrücke bei der gestrigen „Anprobe“ im Apple Store Stan Francisco konzentrieren und in Stichworten meine Eindrücke schildern. Natürlich stellt das meine persönliche Meinung dar, ich versuche aber auch grundsätzliche Bemerkungen zu geben. Die Apple Watch ist zunächst mal eine Smartwatch. Sie kann Informationen aufrufen, Benachrichtigungen anzeigen und beantworten, Termine verwalten, das Smartphone teilweise fernsteuern, Bilder anzeigen, Aktivitätsdaten erheben, Apps öffnen, Spiele ermöglichen und mehr. Und noch etwas kann sie: die Zeit anzeigen 🙂
Prozedere: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit über die Homepage von Apple einen Termin zu vereinbaren. Glücklicherweise gibt es aber immer wieder freie Zeitslots, z.B. wenn Besucher nicht zu vereinbarten Terminen kommen. Man hat 15 Minuten Zeit die Uhr zu probieren, insgesamt kann man zwei Modelle anprobieren. Ich habe mich zum ausprobieren für eine kleine Watch Sport (Aluminium) und eine größere Watch (Edelstahl) entschieden.
Ausprobieren: Die Uhren zur Anprobe laufen nur in einem Demo Mode, die Anprobetermine sind also grundsätzlich dafür gedacht die Armbänder auszuprobieren und am eigenen Arm zu sehen welches Modell einem eher liegt.
Größen: Mir ist aufgefallen, dass mir das 38mm Modell vermutlich zu klein sind wird, die 42mm Variante ist eigentlich auch überhaupt nicht klobig und das Display ist doch merklich größer.
Armbänder: Apple hat es wieder einmal geschafft und liefert ein neues, sehr innovativ gestaltetes Sportarmband aus Kunststoff. Schwer zu beschreiben, der Verschluss ist einfach genial gelöst. Alternativ habe ich das Milanese Loop Stahlarmband probiert. Keine Frage, es ist wunderschön, den hohen Preis für dieses Armband argumentiert Apple übrigens mit der extrem langwierigen Herstellung.
Verarbeitung: Hier bleibt Apple seinen Prinzipien treu, die Verarbeitung sowohl des Alumodells als auch der Version aus Edelstahl ist extrem hochwertig. Ich könnte nachvollziehen, warum es deswegen zu Produktionsproblemen kommt. Die Uhren sind einfach wirklich sehr, sehr präzise gearbeitet und hochwertig.
Features: Durch die Menüs navigieren ist bei der Anprobe nicht möglich, die Watches laufen in einem Demo Mode. Daneben gibt es aber Apple Watches, die auf eigenen Schaupulten montiert sind und mit denen man durch die Menüs durchnavigieren kann. Ohne hier im Detail etwas getestet zu haben erscheint mit Apple OS doch sehr durchdacht Per Druck wird der Bildschirm aktiviert. Wischen ist auf dem Touchscreen natürlich möglich, zudem unterscheidet die Uhr zwischen Tippen und Drücken. Da das Display aber für Gesten zu klein wäre, bietet Apple zur Steuerung ein kleines Rädchen. Hierüber, an der Seite, erfolgt Scrollen, Auswahl, Zoom etc. Die Dreh- und Touch-Steuerung wird durch ein haptisches Feedback ergänzt. Die Apple Watch beinhaltet hierfür eine eigene Engine und setzt zusätzlich den Lautsprecher ein. Das ganze läuft sehr rund und ruckelfrei ab. Eine klassische „Version 1“ ist ist die Software auf der Apple Watch für mich nicht, sie wirkt schon sehr rund und fertig.
Sinnvoll? Definitiv ja!. Natürlich nur für Personen, die auch die Funktionalitäten des iPhones nutzen die ubiquitous computing auch leben. Die Apple Watch stellt denke ich eine sinnvolle Erweiterung von iOS Geräten dar. Unzählige Softwareanbieter haben schon angekündigt Schnittstellen auf der Apple Watch anzubieten (z.B. Runtastic, CityMapper, diverse Hotelgruppen und Airlines). Warum die Uhr vielerorts in Konkurrenz zu klassischen Markenuhren gesehen wird kann ich nicht nachvollziehen, eine klassische Uhr zeigt die Uhrzeit und vielleicht noch das Datum an. Sie ist ein völlig anderes Produkt und kann durchaus auch als Wertanlage betrachtet werden. Das kann von von der Apple Watch nicht behaupten, sie unterliegt natürlich den Lebenszyklen moderner Technologie, auch wenn ich vermute, dass sie längere Releasezyklen haben wird (mein Tipp 2-3 Jahre). Als Lifestyleprodukt alleine würde ich die Apple Watch jedoch keineswegs bezeichnen. Zumal die inneren Komponenten bei jedem Modell völlig gleich sind, die preislichen Unterschiede definieren sich ausschließlich über die zwei unterschiedlichen Arten von Uhrglas und die unterschiedlichen Gehäuse und Armbänder.
Schwächen: Wirkliche Schwächen habe ich bei der Anprobe keine bemerkt, schwer zu sagen, ob die Apple Watch die „perfekte“ SmartWatch ist. Was die Haptik, die Verarbeitung und die grundsätzliche Softwareausstattung betrifft setzt die Apple Watch jedoch durchaus neue, hohe Standards.