Ist Perplexity das neue Google?

„Stelle jede Frage!“ – so präsentiert sich Perplexity, ein Chatbot, der nicht nur Antworten bereitstellt, sondern auch seine Informationsquellen offenlegt. Im Vergleich dazu erscheint ChatGPT weniger transparent, was die Herkunft seiner Informationen betrifft. Perplexity strebt danach, sich als innovative „Antwortplattform“ zu etablieren und damit nicht nur anderen KI-Chatbots Konkurrenz zu machen, sondern auch der vorherrschenden Macht von Google im Internet und darüber hinaus entgegenzutreten.

Perplexity kombiniert die Funktionen von Google und ChatGPT, um die Online-Recherche zu vereinfachen. Anwender können ihre Fragen in natürlicher Sprache stellen und diese im Dialog mit der KI durch zusätzliche Fragen erweitern. Anstatt einer einfachen Auflistung von Links präsentiert Perplexity präzise Zusammenfassungen, die vollständig mit Quellenangaben versehen sind. Das Hauptziel von Perplexity ist es, aktuelle Informationen zu liefern und Fragen mit hoher Genauigkeit zu beantworten. In naher Zukunft plant Perplexity, auch das viel diskutierte KI-Gadget Rabbit R1 zu unterstützen, das auf der diesjährigen CES für Furore und zahlreiche Diskussionen sorgte. Ist das die Vision der Zukunft?

Perplexity zieht derzeit vor allem technikbegeisterte Innovationsfans an, die neue KI-Tools erkunden möchten und nach Alternativen zu ChatGPT suchen. Die Plattform übertrifft andere Chatbots in einigen Aspekten, besonders in der strukturierten Darstellung von Unterhaltungen als „Threads“ und in Sammlungen. Für 20 US-Dollar monatlich bietet die Pro-Version die Möglichkeit, mit verschiedenen Sprachmodellen wie GPT-4, Gemini Pro und Claude-2.1 zu experimentieren. Aktuell fokussiert sich Perplexity auf textbasierte KI, plant jedoch, sein Angebot bald zu erweitern.

Perplexity kann komplexe Suchvorgänge, wie bei der Planung von Reisen oder akademischen Recherchen, signifikant erleichtern. Die Plattform analysiert diverse Quellen und bietet verlinkte Informationen für tiefergehende Einblicke. Um die Suchanfragen präzise zu verstehen, stellt Perplexity gezielte Nachfragen, was zu treffenderen Ergebnissen führt. Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit, Recherchen zu speichern und andere Teilnehmer schnell hinzuzufügen, was bei Gruppenprojekten im akademischen Umfeld sehr nützlich ist. Diese Features machen Perplexity zu einer ausgereiften Alternative gegenüber ChatGPT oder Google Bard.

Ausführlicher Testbericht auf heise.de

Ob Perplexity das neue Google wird, lässt sich aktuell noch nicht definitiv sagen. Jedoch bietet es einen faszinierenden Einblick in die mögliche Zukunft der Suchtechnologie. Perplexity veranschaulicht, wie Suchmaschinen durch die Integration von Künstlicher Intelligenz und interaktiven Elementen zu mehr als nur Informationsabfragen werden könnten. Es zeigt einen Trend hin zu Plattformen, die nicht nur Suchergebnisse liefern, sondern den Nutzern durch Dialog und personalisierte Interaktionen ein tieferes Verständnis und umfassendere Informationen bieten. In dieser Hinsicht könnte Perplexity ein Vorbote für die Evolution von Suchmaschinen sein, die zunehmend auf die Bedürfnisse und die Art und Weise, wie Menschen Informationen suchen und verarbeiten, eingehen.